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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

etrieben von der Aussicht auf ein neues Leben reist Jessica, eine 19-jährige Französin, nach Syrien, um sich Daech anzuschließen. Als sie in Raqqa ankommt, schließt sie sich einem Heim für die zukünftigen Ehefrauen von Kombattanten an und findet sich bald als Gefangene von Madame wieder, der charismatischen Direktorin, die das Haus mit eiserner Faust leitet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jede der jungen Frauen, die gleich der totalitären Titelfigur ihr Leben dem Islamischen Staat verschrieben haben, sei dort, weil ihnen in ihrem vorherigen Leben etwas Fundamentales fehlte, heißt es in Mareike Engelhardts tatsacheninspirierten Terrorismus-Drama. Jenes entzieht sich bezeichnenderweise der apostrophierten Aufgabe, die es durch die als subjektives Sprachrohr fungierende Aufseherin Madame (Lubna Azabal. Maldoror) der jungen Jessica (Megan Northam, Meanwhile on Earth) stellt. Nicht nur diese Motivation der Protagonistin und ihrer gleichaltrigen Freundin Laïla (Natacha Krief) bleibt im Dunkeln.

Warum die demokratisch, säkular sozialisierten Frauen mit frauenverachtenden Fundamentalisten derart zu sympathisieren, dass sie sich nach Syrien fliegen lassen, um ISIS-Kämpfer zu heiraten, bleibt rätselhaft. Dass gilt umso mehr, da Rabia, so der islamische Name der wie alle Neuankömmlinge umgetauften Jessica, augenscheinlich nicht heiraten will, sondern arbeiten und an der Front kämpfen. Dass Gleichberechtigung am Arbeitsplatz bei ISIS nicht Priorität hat, verblüfft sie ebenso wie, dass sie in Syrien nicht ohne Medizinstudium Ärztin werden darf. 

Das darin anklingende rassistisch-kolonialistische Überlegenheitsgefühl wäre interessant zu ergründen. Doch der Regisseurin geht es in ihrem von Al-Qaeda-Mitglied und Mitbegründerin der Maroccan Islamic Combatant Group Fatiha Mejjati inspirierten Drehbuch nicht um emotionale Einblicke oder sozialstrukturelle Sackgassen. Ihr inszenatorischer Blick begnügt sich mit Oberflächen; die verließartige Unterkunft, reflexartige Rivalität und gewohnheitsmäßige Gewalttätigkeit. Die Maschinerie der Brautanwerbung bleibt ebenso undurchsichtig wie die Ökonomie und Ideologie. Stattdessen werden Klischees bedient, bis mit der Glaubwürdigkeit auch jedes Interesse verspielt ist.

Fazit

Der Reiz Mareike Engelhardts spekulativen Spielfilm-Debüts liegt in der brisanten Thematik, die an alarmierend aktuelle Fragen anknüpft: Warum sympathisieren gerade jüngere Frauen mit misogynem Militarismus? Warum unterstützen Menschen Ideologien, die sie entrechten und herabwürdigen? Mögliche Antworten interessieren in dem sensationalistischen Szenario ebenso wenig wie die Mechanismen von Indoktrinierung und Konditionierung. Gegen die unterentwickelten Figurenzeichnungen kommen die markanten Darstellerinnen nicht an. Mehr reißerisch als reflektiert, verspielt die visuell fade Handlung mit ihrer Glaubwürdigkeit letztlich das Spannungspotenzial. 

Kritik: Lida Bach

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