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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Schriftsteller Ben Mears kehrt nach jahrelanger Abwesenheit in seine Heimatstadt Salem's Lot zurück, um dort ein Buch zu beenden. Im Mittelpunkt des Werkes steht das mysteriöse Marsten House, das auf einem Hügel die Stadt überblickt. Zufälligerweise hat das Haus gerade mit dem Antiquitätenhändler Straker einen neuen Mieter bekommen, der sich eine verdächtig große Kiste auf das Anwesen bringen lässt. Schon bald verschwinden immer mehr Bewohner der Stadt und Ben beschleicht das Gefühl, dass die Erklärung im Marsten-House zu finden ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man hätte es ja ahnen können, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Dass diese inzwischen dritte Adaption zu Stephen King’s zweiten Roman Brennen muss Salem bereits 2021 abgedreht, von 2022 dann um ein Jahr verschoben und letztendlich erst im Herbst 2024 nicht wie mal geplant im Kino, sondern direkt auf dem Streamingdienst Max released wurde, spricht bereits Bände. Zmindest wir Deutschen kamen in den Genuss eines limitierten Kinostarts rund um Halloween, damit wir uns „zeitnah“ selbst von dieser bodenlosen Frechheit überzeugen durften.

Brennen muss Salem zählt zweifelos nicht zu den komplexesten Storys von Stephen King, dennoch kann der Roman an sich sogar zu seinen besten Werken gezählt werden. Die Geschichte einer Kleinstadt, die nach und nach von Vampiren übernommen wird, war erzählerisch hervorragend und bot bereits alles, was den Autor in der Folge zu einem Phänomen werden ließ. Sein Gespür für Atmosphäre, für eine ausführliche, aber nie sinnlose Beschreibung der Szenerie, seine lebendigen Charaktere und den imensen Aufbau von Spannung. Also all das, was dieser Unfall schmerzlich vermissen lässt. Dabei war die Zeit endlich mal reif für eine vernünfitge Kino-Adaption des Stoffes, der zuvor bereits zwei mal im Miniserien-Format umgesetzt wurde. Die erste Fassung von Tobe Hooper (Poltergeist) aus dem Jahr 1979 hat bis heute ihre Fans, konnte der Vorlage aber schon damals nicht ansatzweise gerecht werden. 2004 enstand unter der Regie von Mikael Salomon (Hard Rain) ein weiterer TV-Zweiteiler, der dank einer prominenten Besetzung und einer insgesamt recht vernünftigen Inszenierung (unter den gegebenen Umständen) deutlich mehr auftrumpfen konnte, aber so ein richtiger Kino-Film, das wäre doch mal eine Maßnahme für so ein beinah schon legendäres Buch. Diesmal durfte sich mit seiner zweiten Regiearbeit Gary Dauberman (Annabelle 3) daran versuchen. King-Erfahrung besaß er, schrieb er doch die Drehbücher zu den beiden Es-Kinofilmen. Was das über seine inhaltliche Qualifikation aussagen kann, darf jeder gerne für sich beantworten, aus kommerzieller Sicht klang es zweifellos wie eine gute Wahl.

Aber warum wurde dieser Film denn eigentlich so endlos lange verschoben? Eine offizielle Stellungnahme dazu existiert nicht, mutmaßlich hat das aber wohl den Grund, dass man das Projekt schlichtweg für nicht vorzeigbar hielt. Ob dies auch der Grund war, weshalb offensichtlich heftig an der ursprünglichen Fassung herumgeschnippelt wurde, ist genauso spekulativ, aber liegt bei Betrachtung dieses Torsos auf der Hand. Wenn es im Resultat zumindest etwas Sinnvolles gebracht hätte - bis vielleicht mal ein Director’s Cut oder ähnliches vorliegt lässt sich auch das nicht einwandfrei beweisen -, aber das hat hier maximal mehr Schaden angerichtet als Boden gutgemacht. Bleiben wir erst mal bei den Fakten und beurteilen das, was wir unabhängig von diversen Schnittfassung wohl als gegeben betrachten können: die Inszenierung ist unfassbar lieblos, der Look erschreckend schäbig und selbst die Leistungen der teilweise erfahrenen oder nicht untalentierten Darsteller*innen  - entschuldigung – unter aller Sau! Lewis Pullman hatte sich eigentlich unabhängig seiner prominenten Abstammung schon durch sehr solide Leistungen einen eigenen Namen im Business gemacht, hier wirkt er größtenteils komplett geistesabwesend. Oder schon im Wissen, das jede Bemühung Perlen vor die Säue wäre. Das erklärt vielleicht auch, dass man Veteran*innen wie den King-Erprobten William Sadler (Die Verurteilten) oder Alfre Woodard (The Gray Man) erst auf den zweiten bis vierten Blick überhaupt erkennt. Alle scheinen beschämt den Kopf einzuziehen und zu hoffen, dass dieser Kelch möglichst schnell an ihnen vorübergehen mag.

Das der Film aussieht wie eine höchstens drittklassike TV-Produktion ist schon schlimm genug, der endgültige Sargnagel für das LED-Kreuz-Gefuchtel ist aber dieses katastrophale Narration. In knapp 115 Minuten werden mit Ach und Krach alle notwendigen Eckpfeiler der Geschichte mit hechelnder Zunge abgearbeitet, dazwischen geschieht praktisch nichts. Einige Nebenfiguren tauchen nur auf, um direkt im Anschluss zu sterben. Da ist kein Platz um sich irgendwie an sie zu binden oder überhaupt nur den Überblick zu behalten, wer die eigentlich sind /waren. Aber auch mit den Hauptfiguren wird nicht besser verfahren. In den vorherigen Adaptionen (und vor allem im Buch) hatten die zumindest etwas Zeit, um zu begreifen, was da Abenteuerliches um sie herum passiert. Hier sind plötzlich alle aus dem Nichts mit der Präsenz von Vampiren auf Linie und verhalten sich entsprechend. Hä? Die große Stärke der Geschichte war immer diese schrittweise Unterwanderung der Kleinstadtidylle hin zu einen riesiegen Friedhof, all das geht hier komplett verloren. Entwicklungen, Zusammenhänge, all das ist hier so nonexistent, es ist ein naheu beispielloses Massaker am Erzählen einer Geschichte. So hätte man das auch auf TikTok releasen können. Hier wird man mit hurtig runtergekurbelten Momenten einfach nur zugeballert, als wenn es eine Strafe und nicht etwa ein Privileg wäre, sich diesem Stoff widmen zu dürfen. Einen kleinen Pluspunkt gibt es für die Tatsache, dass sich für das Finale zumindest mal etwas Neues ausgedacht wurde. Gut ist das trotzdem nicht umgesetzt, aber da erkennt man zuindest mal eine Idee. Alles andere ist eine absolute Frechheit.

Fazit

Ein ganz heißer Kandidat für den schlechtesten Film des Jahres (obwohl schon seit drei Jahren fertig), aber es gab tatsächlich noch eine halbe Handvoll Absurditäten, die den noch toppen. Trotzdem in jedweder Hinsicht absolut indiskutabel. Die Geschichte ist nach wie vor reizvoll, wie lieblos und narrativ unfähig sie einem hier vor die Füße geworfen wird grenzt dabei aber schon an ein Verbrechen. Dabei wäre das sogar noch ein Stephen King-Stoff, der realtiv dankbar vernünftig zu verfilmen wäre. Auch angesichts dieser Tatsache schlichtweg unfassbar.

Kritik: Jacko Kunze

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